Wie von Harald Schmidt gestern gewünscht, werde ich die ersten Zeilen seinem baldigen Untergang widmen. Wir werden dich vermissen!
Untergehen ist das Stichwort des Jahres. Nicht nur Harald Schmidt und Thomas Gottschalk gehen derzeit unter. Auch Q-Cells hat nach einem Milliardenverlust im dreistelligem Bereich die Segel gestrichen und bei Schlecker heißt es derzeit rette sich wer kann.
Mein derzeitiger Lieblingsuntergang ist jedoch der der FDP. Spätestens nach einem Jahr ist nun klar, dass das Absägen der Gallionsfigur – der selbsternannten Freiheitsstatue Westerwelle – nicht geholfen hat, das Schiff vor der Havarie zu retten. Vielleicht wurde die FDP auch klamm heimlich inhaltlich von den Piraten geentert, aber das ist nur eine Theorie.
Apropos Piraten: Die haben derzeit mit Mitgliedern zu kämpfen, die vom schnellen Aufstieg derart begeistert sind, dass Sie schon Vergleiche mit dem Aufstieg der NSDAP ziehen. Der Logik folgend wird bald Reichspräsident Gauck den Notstand ausrufen und ein Präsidialkabinett unter der Führung von Reichskanzel Shit-Storm ernennen. Soweit wird es natürlich nicht kommen. Das, was die Piraten so attraktiv und wählbar macht, ist schließlich vor allem das beruhigende Wissen, dass sie den Misst, den Sie auf Ihren Reichsparteitagen beschließen (bedingungsloses Grundeinkommen), nicht innerhalb einer Regierung in die Realität umsetzen können.
Wenn allerdings die Dinge so weiter laufen wie bisher, könnte im Jahr 2017 tatsächlich die Gefahr bestehen, dass die Piraten Teil einer Regierung werden. Die gruseligen Alternativen heißen dann vermutlich Bundeskanzelerin von der Leyen oder Reichskanzler Shit Storm mit den Piraten. Ich bin nicht sicher, was schlimmer ist und hoffe, dass ich bis zu diesem Zeitpunkt Gelegenheit hatte in die Schweiz auszuwandern. Gestrandet auf einem Gipfel, fern ab vom Abwägen zwischen Pest und Cholera.
Politische Satire wöchentlich zu aktuellen Ergeignissen aus dem politischen Geschehen in Berlin, Deutschland und der Welt.
Mittwoch, 25. April 2012
Freitag, 13. April 2012
Viel heiße Luft um Grass-Gedicht
Mein Gott was wurde da in letzter Zeit an heißer Luft produziert. Da bequemt sich ein Literaturnobelpreisträger, der so alt ist, dass er nach eigenem bekunden den Stift kaum noch zu halten vermag, ein „Gedicht“ zu verfassen, das weder über Reim noch Metrum verfügt und in ganz Deutschland schreit das versammelte Feuilleton und stürzt sich auf den armen Greis.
Angeführt wurde die Meute von Frank Schirrmacher, der sogleich das Gedicht interpretierte und ein Gedicht im Gedicht verborgen sah, dass einen Grass zeigt der sich als Angehöriger des Tätervolkes als Opfer des jüdischen Leides sieht.
In diese Interpretation stimmte die gesamte deutsche Presse ein, vom Linksliberalen Freitag, bis zum konservativen Handelsblatt. Unter höchsten Qualen ließ sich „aus Zwang“ sogar Herr Reich Ranicki herab, in der FAZ über endlose Zeilen hinweg in einem Interview zu murmeln, dass das Gedicht eine „Gemeinheit“ sei und ekelhaft.
Als wäre dieser Lärm um ein paar schlechte Textzeilen von Herr Grass noch nicht genug, wehrt der sich dann per Interview, worauf das Feuilleton wieder zurück schoss. Zwischendurch hatte man schon vergessen, worum es eigentlich ging. Die Außenpolitik Israels. Da Israel so gar keine Rolle mehr in der Debatte spielte, dachte man sich in Jerusalem vermutlich, dass es nun an der Zeit sei sich bemerkbar zu machen. Gesagt getan. Herr Grass wurde für seine „ekelhaften“ Zeilen zur Persona non grata in Israel erklärt. Daraufhin schoß Grass verbal wieder nach Israel und vermutlich geht es in nächster Zeit noch ein wenig so weiter.
Man kann sich bei der ganzen Sache eigentlich nur fragen, ob alle Beteiligten tatsächlich nichts Besseres zu tun haben, als sich gegenseitig mit Dreck zu bewerfen.
Apropos Dreck, das Totschlagargument Grass als ehemaliger „Angehöriger der Waffen SS“ könne solche Zeilen nicht schreiben, ist vermutlich die Krönung des geworfenen Drecks.
Mal ehrlich, der Mann war 17 als er in die Waffen SS eintrat. Wer kann mit 17 schon wirklich die großen Zusammenhänge sehen. Herr Gott mit 17 hab ich noch die Grünen gewählt. Sowas würde mir heute im Traum nicht einfallen…
Angeführt wurde die Meute von Frank Schirrmacher, der sogleich das Gedicht interpretierte und ein Gedicht im Gedicht verborgen sah, dass einen Grass zeigt der sich als Angehöriger des Tätervolkes als Opfer des jüdischen Leides sieht.
In diese Interpretation stimmte die gesamte deutsche Presse ein, vom Linksliberalen Freitag, bis zum konservativen Handelsblatt. Unter höchsten Qualen ließ sich „aus Zwang“ sogar Herr Reich Ranicki herab, in der FAZ über endlose Zeilen hinweg in einem Interview zu murmeln, dass das Gedicht eine „Gemeinheit“ sei und ekelhaft.
Als wäre dieser Lärm um ein paar schlechte Textzeilen von Herr Grass noch nicht genug, wehrt der sich dann per Interview, worauf das Feuilleton wieder zurück schoss. Zwischendurch hatte man schon vergessen, worum es eigentlich ging. Die Außenpolitik Israels. Da Israel so gar keine Rolle mehr in der Debatte spielte, dachte man sich in Jerusalem vermutlich, dass es nun an der Zeit sei sich bemerkbar zu machen. Gesagt getan. Herr Grass wurde für seine „ekelhaften“ Zeilen zur Persona non grata in Israel erklärt. Daraufhin schoß Grass verbal wieder nach Israel und vermutlich geht es in nächster Zeit noch ein wenig so weiter.
Man kann sich bei der ganzen Sache eigentlich nur fragen, ob alle Beteiligten tatsächlich nichts Besseres zu tun haben, als sich gegenseitig mit Dreck zu bewerfen.
Apropos Dreck, das Totschlagargument Grass als ehemaliger „Angehöriger der Waffen SS“ könne solche Zeilen nicht schreiben, ist vermutlich die Krönung des geworfenen Drecks.
Mal ehrlich, der Mann war 17 als er in die Waffen SS eintrat. Wer kann mit 17 schon wirklich die großen Zusammenhänge sehen. Herr Gott mit 17 hab ich noch die Grünen gewählt. Sowas würde mir heute im Traum nicht einfallen…
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